CDU-Ortsrats-Fraktion zur Neuen Mitte Sehnde

7. Februar 2023

Veränderungen ja, aber richtig!

Sehnde braucht eine Perspektive für die Zukunft. Sehnde braucht eine Vision, wie sich Sehnde zukünftig entwickeln könnte. Wir begrüßen daher grundsätzlich den Entwurf der drei beteiligten Planer für ein Konzept zur Entwicklung der Mitte von Sehnde. Der Entwurf bietet eine umfangreiche Ideensammlung, deren Umsetzbarkeit allerdings teilweise fraglich ist.

Der Entwurf bietet eine umfangreiche Ideensammlung. Die Umsetzbarkeit ist allerdings teilweise fraglich.

Für uns sind folgende Punkte wichtig:

  • Keine Planung gegen die Wünsche und Vorstellungen der Sehnderinnen und Sehnder
  • Keine Planung gegen die Interessen der Sehnder Geschäftsleute
  • Berücksichtigung der Tatsache, dass Sehnde ländlich strukturiert und eine Pendlerstadt ist. Das Auto wird daher auf nicht absehbare Zeit eine wichtige Rolle spielen und muss auch in den Planungen angemessen berücksichtigt werden.
  • Bei der weiteren Verdichtung der Wohnbebauung muss ein harmonische Bevölkerungswachstum gewährleistet werden, mit dem auch die Infrastruktur mitwachsen kann und nicht überfordert wird.
  • Auch die Finanzierbarkeit der vorgeschlagenen Entwicklungen muss im Auge behalten werden. Eine hohe Kostenbelastung für die Sehnder Bürgerinnen und Bürger oder eine weiter steigende Verschuldung der Stadt darf es nicht geben.
Finanzierbarkeit muss im Auge behalten werden. Eine hohe Kostenbelastung für die Sehnder Bürgerinnen und Bürger lehnen wir ab.

Zu den einzelnen Schwerpunkten haben wir folgende Anmerkungen und Fragen

Bahnhofsumfeld

  • Die Vorschläge zur Straßen- und Verkehrsführung am Bahnhof sehen wir grundsätzlich positiv, insbesondere die Beseitigung der Sackgassensituation. Geklärt werden muss allerdings noch, wie die Richtung der Einbahnstraßen sinnvollerweise gestaltet werden sollten
  • Eine Nachnutzung des Bahnhofs wäre wünschenswert. Pläne der Bahn hierzu sind allerdings nicht bekannt und auch nicht im Konzept enthalten
  • Ein Kiosk auf der Wiese am Bahndamm wäre für die Berufspendler zu begrüßen, ob dies aber wirtschaftlich tragfähig sein könnte, ist nicht geprüft worden
  • Die Verlegung der Bushaltestellen in den Bereich der Drösewiese wäre wünschenswert, insbesondere wenn es gelänge, eine Fußgängerbrücke von der Drösewiese zum Bahnsteig zu errichten.
  • Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen völlig offen. Ist geplant, für den Straßenumbau am Bahnhof von den Anliegern Straßenausbaubeiträge zu erheben und in welcher Höhe?
Finanzierung offen – Sind Anliegerbeiträge geplant?

Große Kreuzung

  • Ob ein Kreisverkehr eine Verbesserung für den Verkehrsfluss darstellen würde, muss noch diskutiert werden. Dafür reichen die bisher gezeigten Simulationen nicht aus. Frage: Was passiert, wenn der Verkehrszufluss „im Block“ kommt? Wird dann eine Fahrtrichtung „ausgebremst“?
  • Es muss sichergestellt sein, dass Rettungsfahrzeuge auch bei Stau noch durchkommen können und nicht warten müssen, bis sich der Kreisel entleert hat oder eine Einfahrt in den Kreisel aus der Richtung, in der es sich zurückstaut, möglich wird.
  • Bei Umwidmung der Breite Straße in eine Fahrradzone werden Feuerwehrfahrzeuge, die von Sehnde Richtung Süden fahren zukünftig über den neuen Kreisel in die Nordstraße fahren müssen. Bei Stau auf der Peiner Straße und Rückstau aus dem Kreisel kann dies kritisch werden.
  • Anpflanzungen auf einer Mittelinsel im Bereich der Kreuzung oder im Verlauf der Peiner Straße wären aus optischen Gründen wünschenswert, allerdings sind zu beachten:
    • Es darf keine Sichtbehinderung für den Verkehr entstehen
    • Die Pflege der Grünanlagen muss gewährleistet sein
  • Die Kosten und Finanzierung sind völlig offen. Insbesondere stellt sich die Frage nach einer Kosten-Nutzen-Bewertung.
  • Hinsichtlich des vorgeschlagenen Neubaus am neuen Kreisel wären zu klären:
    • Stellt das Gebäude keine Sichtbehinderung für den Kreisel/die Kreuzung dar?
    • Ist sichergestellt, dass für den Getränkemarkt die erforderliche Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung steht ?
Kosten-Nutzen-Bewertung und Finanzierung offen

Drösewiese

·       Der derzeitige Unterstand wird nicht so genutzt,
wie sich der Ortsrat dies bei der Entscheidung über den Bau des Unterstandes
vorgestellt hat. Sind die Vorschläge geeignet, dies zu ändern?

Mittelstraße

·        Bei der Entscheidung, die Mittelstraße zur Fußgängerzone umzuwidmen sind die Interessen der verbliebenen Geschäftsleute zu berücksichtigen.

·        Ob eine Umwandlung zur Fußgängerzone zu einer Belebung führen würde, muss noch diskutiert werden.

o  Was sagen die bestehenden Geschäfte dazu?

o  Ist zu erwarten, dass sich bei Ausweisung als Fußgängerzone neue, andere  Geschäfte/Lokale in der Mittelstraße ansiedeln?

o  Der Vorschlag erscheint nicht ausreichend begründet

·        In der Mittelstraße ist eine umfangreiche Neubebauung und Hinterbebauung geplant.

o   Gibt es hierfür bereits einen Investor oder wie soll eine Finanzierung erfolgen?

o  Was sagen die derzeitigen Eigentümer der Gebäude/Grundstücke zu den Vorschlägen?

·        Auf dem Grundstück, auf dem derzeit die Volksbank steht, soll ein Stadtplatz mit dem Boule-Platz entstehen

o  Welche Planungen hat die Volksbank mit ihrer Filiale?

o  Will Sehnde die Volksbank aus der Stadt verdrängen?

o  Wo soll der Bouleplatz bis zur Verwirklichung des Stadtplatzes in der Zwischenzeit untergebracht werden?

·        Ist zu erwarten, dass für die Umgestaltung der Mittelstraße die Anwohner mit Straßenausbaubeiträgen belastet werden?

Fußgängerzone Mittelstraße – vieles ungeklärt

Karl-Backhaus-Ring

  • Eine Verdichtung der Wohnbebauung wirft folgende Fragen auf:
    • Wie stellen sich die Eigentümer der Grundstücke zu den Plänen?
    • Wo sollen Parkplätze für die neu entstehenden Wohnungen angelegt werden?
    • Wie sollen die neuen Wohnungen mit städtischer Infrastruktur (Kinderspielplätze, Kindertagesstätten, Schulen etc.) versorgt werden?

Breite Straße

      • Welche konkreten Auswirkungen wird die Umwidmung in eine Fahrradzone für den KFZ-Verkehr haben? Gelten die gleichen Beschränkungen wie bei einer Fahrradstraße, d.h. es darf rechtlich der KFZ-Verkehr nicht uneingeschränkt zugelassen werden?
      • Welche Ausweichstrecken soll der KFZ-Verkehr nach Einrichtung der Fahrradzone zukünftig nehmen?
      • Wie passt ein Parkhaus in eine Fahrradzone. Ist dies ein Widerspruch?
      • Wie soll das Parkhaus finanziert werden? Ist eine Benutzungsgebühr geplant?
      • Was sagen die Geschäftsleute und Anwohner der Breite Straße und der Straße-des-Großen-Freien zur Umwidmung in eine Fahrradzone?
      • Aufgrund des Wegfalls einer großen Zahl von Parkplätzen in der Breite Straße werden die verbleibenden Parkplätze von den Anwohnern dauerbelegt sein. Wo sollen die Kunden der Geschäfte in der Breite Straße zukünftig parken?
      • Wenn die Mittelstraße zur Fußgängerzone umgestaltet wird, muss die Breite Straße einen großen Teil der täglich durch dir Mittelstraße fahrenden Fahrzeuge (ca. 800 pro Tag) aufnehmen. Dies ist nicht kompatibel mit einer Fahrradzone.
      • Sollen die Anwohner für die Umgestaltung der Breite Straße zu Straßenausbaubeiträgen herangezogen werden? In welcher Höhe?

 

Parkhaus in der Fahrradzone – ein Widerspruch?

Weiteres Vorgehen

Die CDU-Fraktion erwartet, dass im nächsten Schritt die Erkenntnisse aus der Bürgerbeteiligung am 27. Januar 2023 bewertet und in das Konzept eingearbeitet werden.

Eine solch gravierende Veränderung des Lebensumfeldes der Bürgerinnen und Bürger, wie in dem Konzept skizziert, setzt voraus, dass dies von einer breiten Mehrheit getragen wird. Da sich am 27. Januar höchstens 1 Prozent der Sehnder Bürgerinnen und Bürger beteiligen konnten, fordern wir eine weitere umfangreiche Bürgerbeteiligung, die allen Sehnderinnen und Sehndern eine angemessene Möglichkeit gibt, sich zu den Vorschlägen zu äußern. Am besten erfolgt dies über eine Online-Befragung. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse müssen dann ebenfalls in das Konzept eingearbeitet werden.

CDU fordert erweiterte Bürgerbeteiligung über eine Online-Befragung

Im Anschluss daran erwarten wir folgendes Vorgehen:

  1. Realistische Bewertung der Machbarkeit der vorgeschlagenen Veränderungen
  2. Abschätzung des Finanzbedarfs und Skizzierung möglicher Finanzierung
  3. Priorisierung der Maßnahmen mit Zeitplan für die Realisierung

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